Projekt Summerholzbach
 
Einleitung
In der Schweiz sind viele tausende Gewässerkilometer in einem schlechten ökologischen Zustand. Revitalisierungen benötigen jedoch oft viel Zeit, Geld und Platzbedarf. Bereits einfache Aufwertungsmassnahmen im bestehenden Gerinne können kurz- bis mittelfristig die ökologische Qualität von Gewässern verbessern. Kleine Fliessgewässer dienen oftmals als Kinderstuben vieler Fischarten. Von Aufwertungsmassnahmen profitiert bei gegebener Vernetzung deshalb meist das ganze Gewässersystem.
Der Schweizer Fischereiverband (SFV) hat ein Praxishandbuch für einfache, kostengünstige Aufwertungsmassnahmen an kleinen Fliessgewässern verfasst. In Ergänzung zu dem Buch möchte der SFV mit praxisnahen Workshops Fischerinnen und Fischern das Rüstzeug geben lokal zu Gewässeraufwertungen beitragen zu können.
 
Ausgangslage
Der Sommerholzbach ist ein kleiner, relativ steiler Bach. Aufgrund der Topografie und des teilweise zu knappen Ufergehölzstreifens hat sich der Bach teilweise tief eingefressen und gefährdet teilweise das angrenzende Wiesland. Um teure, künstliche Hochwasserschutzmassnahmen mit Beton o.ä. zu verhindern, sollen Hochwasserschutzmassnahmen mittels Instream-Massnahmen umgesetzt werden. Die Massnahmen sollen zum einen die Kraft des Wassers auf ungeschützte Uferpartien reduzieren und zum zweiten ein weiteres Eingraben verhindern.
 
Ziel der Aufwertungen
Hochwasserschutz und Sicherung des Kulturlandes. Der Bach hat aufgrund seiner fehlenden Vernetzung mit dem Zürichsee, vielen Wanderhindernissen etc. wahrscheinlich keinen autochtonen Fischbestand.
 
Massnahmen
Vorbemerkung: Die Massnahmen gem. FSL sind primär als Massnahmen für Lebensraumaufwertungen gedacht. Der Fokus liegt dabei in kleinen bis mittleren Gewässern mit geringem bis mittlerem Gefäll. Dieser Bach ist aufgrund seiner Topografie und Steilheit nur bedingt für den Einbau von Instreammassnahmen geeignet. Aufgrund des potentiell grossen Schadenspotentials muss vor dem Massnahmeneinbau die Verantwortlichkeit geklärt werden. Der KSFV lehnt sämtliche Verantwortung für allfällige Folgeschäden der
Massnahmen ab. Aufgrund der Defizitanalyse soll der Fokus auf den Einbau von Totholz gelegt werden.
Zusätzlich soll zukünftig ein Ufergehölzstreifen gefördert und erhalten werden. Ein Gehölzstreifen mit Wurzelwerk ist ein guter, natürlicher und kostengünstiger Erosionsschutz. Im vorliegenden Fall soll mittels Totholz gearbeitet werden:

- Einbau von Totholzlenkbuhnen

- Punktuell Einbau von Raubäumen als Erosionsschutz der Ufer

Aufgrund der Topografie und des Hochwasserrisikos muss mit massiven Stämmen gearbeitet werden. Diese müssen mit Eisennadeln sicher im Untergrund fixiert werden. Vorgängig muss überprüft werden, ob die Armierungsnadeln in den Untergrund abgeteuft werden können. Falls Fels oder grössere Felsbrocken im Untergrund auftauchen, kann dies ein Ausschlusskriterium für diese Massnahmen sein.
 
 
Das Projekt wurde erfolgreich umgesetzt.